OSMC/Kodi auf dem Raspberry Pi 3

Ende Februar diesen Jahres erschien der Raspberry Pi 3, er bietet unter anderem einen schnelleren Quadcore-Prozessor mit 4 * 1,2 GHz Taktfrequenz, eine 64-Bit-ARM-Unterstützung sowie WLAN und Bluetooth direkt on Board. Kurz darauf erschienen auch die zugehörigen OSMC-Updates, die eine problemlose Erstinstallation und die Untersützung des On-Board-WLAN auf dem Pi 3 sicherstellen.

Den Rasperry Pi 3 erhält man unter anderem online direkt vom Hersteller oder auch über deutsche Elektronikhändler. Ich entscheide mich für ein Komplett-Set für ca. 90 EUR, das neben dem Pi 3 auch die passiven Kühlkörper, ein passendes Acrylgehäuse, die USB-Stromversorgung und ein HDMI-Kabel sowie eine mit NOOBS/Raspian vorinstallierte MicroSD-Card enthält.

opi_pi_drei

Nach Einstecken der SD-Karte, Anschluss von Tastatur und Maus, Verbindung des Pi mit dem Fernseher per mitgeliefertem HDMI-Kabel wird die Stromversorgung angeschlossen und der Pi 3 startet, in rund 20 Sekunden, zügig und fehlerfrei in die grafische Oberfläche von Raspbian.

Da ich jedoch von Raspian auf OSMC wechseln möchte, fahre ich den Pi 3 wieder über das Menü herunter, nehme die SD-Karte heraus und lege sie zum Überschreiben in meinen Computer. Aus dem Download-Bereich der OSMC-Website lade ich vorab das Installationsprogramm für OS X herunter. Die Installation des aktuellen OSMC-Images auf die MicroSD-Karte kann damit mit nur wenigen Klicks erfolgen. Die Netzwerk- und WLAN-Verbindung kann dabei bereits vorkonfiguriert werden. Wenn der Download des OSMC-Images beendet ist, zurück mit der SD-Karte in den Pi und die Stromversorgung wieder eingesteckt.

opi_install

Nach der Installation öffnet sich das von früheren Versionen bereits bekannte OSMC-Setup. Die WLAN-Verbindung funktioniert bei mir nicht auf Anhieb, so dass ich den Pi während des Setups doch noch per Netzwerkkabel mit meinem Router verbinden muss. Als Ursache vermute ich hier aber weniger OSMC oder den Pi 3 als vielmehr meinen doch schon etwas in die Jahre gekommenen Router, der dem Pi offensichtlich nicht so ohne weiteres eine DHCP-Verbindung freimachen will.

Im Setup achte ich darauf, dass der SSH-Zugang aktiviert ist, um später auch über andere Rechner per Konsole auf den Pi zugreifen zu können. Ebenso installiere und aktiviere ich hier bereits den Cron-Scheduler, um später eigene Backup-Skripte für meine Daten automatisch ausführen lassen zu können.

Nach dem Setup erfolgt noch die Abfrage nach dem gewünschten Theme – OSMC oder Kodi-Klassisch stehen zur Auswahl – und schon steht die gewohnte Oberfläche von Kodi/OSMC bereit. Die Performance des Pi 3 ist dabei mehr als ausreichend, um OSMC auch unter höherer Belastung flüssig und ruckelfrei betreiben zu können. Gerade einmal 11 Sekunden werden zum Beispiel für einen Neustart des Systems benötigt.

Dank der vier Prozessorkerne und des ausreichenden RAMs können auch mehrere Prozesse gleichzeitig ablaufen, etwa das Scannen der Musikbibliothek vor dem ersten Start, das Abspielen von Audio- oder Videomaterial oder das Kopieren von Dateien auf das System. Während ein Pi der ersten Generation hier noch deutliche Aussetzer und Ruckler in der Wiedergabe zeigte, bringt einen Pi 3 das nicht mehr so leicht aus der Ruhe. Ein Blick auf die CPU-Temeperatur etwa über:

sudo vcgencmd measure_temp

zeigt uns auch: Alles noch weit im grünen Bereich. Krtische Werte, etwa ab 80 Grad, werden nicht erreicht.

Nach einem weiteren Neustart, nochmaliger Überprüfung der Netzwerkeinstellungen und schließlich einem ersten Zugriff auf die Online-Repositories von OSMC funktioniert dann auch das On-Board-WLAN endlich, so kann neben dem Pi nun auch gleich das gelbe Kabel wieder verstaut werden.

Fazit: Eine sehr einfache und (fast) problemlose Installation, und mit wenigen Klicks hat man ein leistungsfähiges und modernes Multi-Media-Center für wenige Euro vor sich – OSMC auf dem Pi 3: Absolut empfehlenswert!

Mein Kommentar...