Im Sommer 2016 sorgte die Nachricht, dass der Raspberry Pi auch von einem USB-Laufwerk statt der SD-Karte booten könnte, für einige Aufregung und Schlagzeilen. Damals war dieses Feature noch software-seitig in die Raspian-Distribution lediglich als Beta-Test eingeführt.
Inzwischen ist diese Funktion über die verschiedene boot-modes des Raspberry Pi in die Standard-Distribution eingegangen und kann verwendet werden. Als „kleine Lösung“ kann man also weiterhin die boot-Dateien auf der SD-Karte in einer Weise editieren, so dass das Betriebssystem von einer abweichenden Partition, also beispielsweise einem USB-Stick oder von einer SSD-Festplatte – wohin es zuvor kopiert oder installiert werden muss – geladen wird. Für diese Variante muss allerdings die SD-Karte, auch wenn sie im laufenden Betrieb nicht mehr verwendet wird, für jeden ersten Zugriff beim Start des Systems im Raspberry verbleiben.
Der Raspberry Pi ab Modell 3 bietet zusätzlich einen speziellen Baustein auf der Platine, den OTP („One-Time-Programmable„) -Speicher, über den auch die „große Lösung“ – also ein Betrieb vollständig ohne SD-Karte – erreicht werden kann. Dazu muss im OTP-Speicher ein Steuer-Bit einmalig (über den Befehl vcgencmd
[otp_dump
]) umgeschrieben werden, welches den USB-Boot-mode aktiviert. Mit dieser Einstellung kann dann der Raspberry Pi – ganz ohne eine darin enthaltene SD-Karte – von jedem angeschlossenen USB-Laufwerk starten.
Quellen: https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/bootmodes/bootflow.md
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